■ Eine Reise, die bewegt
Ali Bokai, der
Vorsitzende unseres Vereins Köln-Natanz, hat von Mitte Februar bis Anfang
April eine Reise in den Iran unternommen. Sein Ziel war in erster Linie seine
Heimatstadt Natanz in der Provinz Isfahan, um seine Familie, vor allem
seine 94-jährige Mutter wiederzusehen. Er nutzte diese Zeit aber auch
intensiv, um wichtige Gespräche zu führen und zahlreiche Kontakte zu
knüpfen, z.B. in Teheran und Isfahan.
Teheran
Dort besuchte er
Ende Februar zwei internationale Ausstellungen zur Umwelt und erneuerbaren Energien.
Beim Besuch im deutschen Pavillon hat er u.a. auch Kontakt mit Claudia Raschke vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgenommen. Dabei sind Möglichkeiten für eine Unterstützung
von kommunalen Projekten im Iran erörtert worden.
Ali Bokai erfuhr von
dem Geschäftsführer des ökologischen Camps Matinabad Herrn Hadi Ashraf-Vaghefi,
dass sich in Natanz eine Gruppe von Persönlichkeiten gebildet hat, die einen Verein für Nachhaltigkeit in Natanz
gründen wollen.
Dazu gehören Hadi
Ashraf-Vaghefi, Professor Dr. Taghi
Ebadi von der „University of Technology“ in Teheran, Herr Azam-Vaghefi,
Buchautor, Abbas Dehghanyan, Autor, Musiker und Vorsitzender des Vereins
für Kunst und Kultur in Natanz, Frau Nasim Vashag, Said Karami und Alireza
Alirahimi Umweltschutzaktivisten, Hamid Reza Sharif-Vaghefi vom
Forschungsprojekt zur „Verbesserung der Produktivität von Wasser und
sanitären Einrichtungen“, Herr Dawod Hassanaliyan, Archäologe in Arisman,
und Amir Bahadoor Karami Student an der TU-Teheran.
Aktivitäten in Natanz
Natanz liegt südlich
der Hauptstadt Teheran und 120 km nördlich der einstigen Hauptstadt
Isfahan. Ein großes Ereignis in Natanz war die gut besuchte Veranstaltung
„Natanz auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung“ am persischen
Neujahrstag Nowrouz, zu der Aktivisten für den Erhalt der Umwelt und Natur
in Natanz eingeladen hatten. Dort sprach Ali Bokai unter großem Beifall der Teilnehmer. Er
stellte den Verein „Köln-Natanz“ als „Partnerschaft für Nachhaltigkeit“
vor, berichtete ausführlich über die Entwicklung in Köln und erläuterte die Ziele für eine
nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals), die 2015 auf dem
UN-Gipfel in New York von 192 Staaten verabschiedet wurden.
Weitere Aktivitäten
in Natanz waren u.a.:
·
Gespräch im Krankenhaus von Natanz mit dem Chefarzt. Das Krankenhaus hat
einen hohen Sanierungsbedarf. Mittlerweile gibt es gute Aussichten auf
Verbesserungen.
·
Besuch des alten Mahale Weshwesh Shad mit
dem Vorstand des Vereins zum Wiederaufbau des „Hammame Mahale“. Der Verein
bemüht sich, aus dem alten Hammam ein Museum für Kunst und Kultur aufzubauen.
·
Überlegungen zur Sanierung des
„Ghanat-Systems“. Dies sind Wasserkanäle, die Stadt und Landwirtschaft mit
Wasser versorgen. Teile davon sind nicht mehr intakt. Jetzt sollen ca. fünf
Kilometer unterirdische Kanäle renoviert werden. Die Kosten liegen bei ca.
10.000 €.
·
Besuch bei der Familie Kermani in Isfahan,
deren Sohn Navid Kermani zu den herausragenden Schriftstellern und
Intellektuellen in Deutschland gehört.
·
Treffen im Büro und Buchladen vom „Verein
der Kinder aus Natanz“ mit dem Geschäftsführer Rashidi Djazani.
Natur erleben
Was wäre eine Reise
in die Heimat, ohne die wunderbare Natur in der Region zu erleben! Natanz
liegt als eine grüne Oase am Rande der Daste Kavire (Lut-Wüste) und des
Karkas-Gebirges. Ali Bokai hat beispielsweise die Gelegenheit genutzt, den
Bergsteigerverein Shahin-Natanz zu treffen, der 120 Mitglieder hat. Er
konnte in einer Gruppe von 60 Frauen und Männern um 6 Uhr morgens den Berg
Könbade Baaz besteigen.
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