Presseerklärung: Partnerschaft
mit einer Stadt im Iran angestrebt
Am Freitag den 7. Oktober 2016
wurde im Forum für Fotografie der Verein „Köln-Natanz,
Partnerschaft für Nachhaltigkeit“ gegründet. Zweck des Vereins ist eine
Partnerschaft zwischen Köln und der Stadt Natanz
im Iran, die nachhaltige Entwicklung der Stadt Natanz
zu fördern.
Als Vorsitzender wurde Ali Bokai
gewählt, seine Stellvertreterin wurde Dr. Uta Schmitz, Kassierer Hassan Farrokhshad, Schriftführer Dr. Herbert Bretz. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Ludwig
Arentz, Dr. Farag Farzanefar,
Dr. Hossein Djawadi,
und Renate von dem Knesebeck. Frau
Helga Farzanefar wurde als Kassenprüfer geweählt.
Natanz liegt
300 km südlich der Hauptstadt Teheran und 120 km nördlich der einstigen
Hauptstadt Isfahan. Sie liegt als eine grüne Oase
am Rande der Dashte Kavire
(Lut Wüste) und des Zagros-Karkas-Gebirges.
Die alte Kulturstadt Natanz hat eine 6000 jährige
Geschichte. Das Brunnensystem „Ghanat“ ist 3000
Jahre alt. Von den vermuteten 400 Brunnen sind heute noch Ca.150 intakt.
Diese sind die Hauptquellen der landwirtschaftlichen Bewässerung und der
städtischen Wasserversorgung für ca. 50 000 Einwohner.
Seit den 1970er Jahren sind
unsachgemäß über 1000 Brunnen gebohrt worden. Dadurch wird der
Grundwasserspiegel gesenkt, was natürlich auch Auswirkungen auf das Ghanatsystem hat. Trotz dieser unverantwortlichen,
überwiegend unerlaubten Brunnenbohrungen herrscht zum Teil Wassermangel.
Dies führt u.a. zur Veränderung der
Bevölkerungsstruktur der Stadt - viele Menschen wandern aus -- und zu
veränderter landwirtschaftlicher Nutzung wegen Austrocknung der
Ackerflächen.
Im Mai 2014 ist eine
iranisch-deutsche Expertengruppe von Umweltschutz-interessierten
aus Köln und Bonn in den Iran gereist und hat unter anderem auf Einladung
der Stadt Natanz an einer Konferenz- und
Ausstellungsreihe zum Thema Umweltschutz, Heilpflanzen etc. teilgenommen.
Die Gruppe nahm auch Kontakte zu den dortigen Umweltschutzaktivsten, NGOs, Vertretern des Stadtrates und dem Bürgermeister
von Natanz auf. Die o. g. Expertengruppe hat
Interesse, mit Köln Agenda e. V., der Stadt Köln und dem Stadtrat von Natanz, NGOs und
gegebenenfalls der Universität Isfahan Projekte
zu Umweltschutz und Klimawandel zu entwickeln und erste Schritte zur
Umsetzung einzuleiten.
Die Nachhaltigkeitspartnerschaft
soll u.a. folgende Themenbereiche umfassen:
Umweltschutz und Klimawandel
(Wasser, Energie, regionale Klimaprobleme, Schadstoffe, Gesundheit)
Bildung und Wissenschaft
Dialog, Kulturaustausch und
Völkerverständigung
Nachhaltige Stadtentwicklung und
Tourismus
Nachhaltige Landwirtschaft
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